Nun ist der Umbau der Hauptstraße doch noch in Angriff genommen worden. Bevor ich auf drei häufig gestellte Fragen kurz eingehe, möchte ich vor allem für die vielen Neubürger sowie auch die jungeren Mitbürger/innen wenigsten in groben Zügen die lange Geschichte des Hauptstraßenumbaus aufzeigen. Schon bald nach dem Ausbau im Jahre 1972, der übrigens auf Kosten des Freistaates Bayern erfolgte (alle Grundstücksbesitzer wurden entschädigt und mussten keine Ausbaukosten tragen!), wurde von besorgten Bürgern die erste Kritik über zu schnelles Fahren laut. Bereits im Jahre 1979 beantragte die SPD-Fraktion Maßnahmen zur "Verbesserung der Verkehrssicherheit und des Schulweges". 1981 wurde ein erneuter SPD-Antrag zum Bau von Radwegen mit 11:4 Stimmen abgelehnt (alle 11 CSU-Mitglieder).
Das steigende Verkehrsaufkommen sowie zahlreiche Unfälle führten 1992 wieder zu einer Beschäftigung mit der Hauptstraßenproblematik. Dieses Mal stand der Bau einer Ortsumgehung im Zentrum der Beratungen. Die vom Straßenbauamt aufgezeigten Möglichkeiten scheiterten entweder an den Kosten oder am Einspruch der Stadt Regensburg. So dauerte es bis zum Jahr 1995, als auf Grund weiterer tödlicher Unfälle Herr Pfarrer Listl in einer Bürgerversammlung Maßnahmen zur Verbesserung der Verkehrssicherheit forderte. So entstand der Plan zur Vollbeampelung der Kreuzung Hauptstraße-Keller-Ringstraße. Der damalige Leiter des Straßenbauamts, Herr Schönsteiner, überzeugte den Gemeinderat, dass diese isolierte Maßnahme nur eine geringe Verbesserung mit sich bringe. So kam es zur Bildung eines Ausschusses, der unter Einbeziehung der Bürger eine Verbesserung der gesamten Ortsdurchfahrt planen sollte. Dieser Ausschuss nahm 1996 seine Arbeit auf.
Das Ergebnis der mehr als einjährigen Arbeit war ein Konzept, das durch die "Umgestaltung des Straßenraumes zu einer Temporeduzierung und damit zu mehr Sicherheit für Fußgänger und Radfahrer führt".
Die Ergebnisse der Planung wurden dann im Oktober 1997 vom Gemeinderat mit 11:6 Stimmen beschlossen, wobei die SPD-Ratsmitglieder geschlossen für den Plan stimmten. Als erste Maßnahme wurde 1999 der Kreisel am östlichen Ortsrand verwirklicht.
Nun zu den drei aktuellen Hauptftagen:
Warum erfolgte der Beginn jetzt noch vor dem Winter? Der Baubeginn resultierte aus einer Vorgabe der Regierung der Oberpfalz, den zugesagten Zuschuss in Höhe von rund 200 000 DM nur zu gewähren, wenn mit dem Bau spätestens 2000 begonnen wird.
Wie sieht die finanzielle Belastung der Anlieger aus? Die Anlieger werden nur einen Anteil für die Bürgersteigverbreiterung aufbringen müssen. Dieser beläuft sich auf rund etwa 3 DM pro qm. Da der weitere Ausbau zeitlich noch nicht bestimmt ist, werden zu den Kosten für den ersten Bauabschnitt alle Anlieger herangezogen, wodurch sich der Betrag vorerst etwa halbieren dürfte. Später werden dann erneut alle Anlieger an den Kosten beteiligt. Diese Regelung stellt sicher, dass alle den gleichen Betrag bezahlen müssen, unabhängig davon, ob ein Teilstück durch Zuschüsse billiger oder teuerer wird.
Wann erfolgt der weitere Ausbau? Diese Frage ist zur Zeit leider nicht beantwortbar, da sie im wesentlichen von der gemeindlichen Finanzlage abhängt. Wir werden uns aber dafür einsetzen, dass der Endausbau nicht auf den "St.-Nimmerleinstag" verschoben wird, denn Tegernheim braucht eine insgesamt sichere Hauptstraße auch im östlichen Bereich
Herbert Wesselsky, 2. Bürgermeister