Tegernheimer Echo 2002, Nr. 2 - (28. Jg.)

Vor mehr als 13 Jahren habe ich damals als Studentin einen GanztagsKindergartenplatz für meinen 3-jährigen Sohn gesucht. Das war ganz schön schwierig und mit viel Glück und Zufall konnten wir ihn im Lukaskindergarten in der Konradsiedlung unterbringen.

Seit 9 Jahren habe ich als Kindergartenmutter, und in den letzten Jahren auch als Gemeinderätin, die Tegernheimer Kindergartenpolitik miterlebt. Wenn ich an die, sich oft jährlich wiederholenden Diskussionen im Gemeinderat anlässlich der fehlenden Kindergartenplätze denke, es ist gar nicht so schlecht, was da in den letzten Jahren entstanden ist. Die Zeiten, in denen sich die Diskussionen darum drehten, ob es sinnvoll sei Kinder mit 3 Jahren in den Kindergarten zu geben, sind vorbei.

Seit der Fertigstellung des Erweiterungsbaues des Johanniter-Kindergartens haben wir in Tegernheim nunmehr 6 Gruppen. Bei durchschnittlich 150 Kindergartenkinder pro Jahr ist der Versorgungsgrad an Kindergartenplätzen bei uns ein sehr guter. Schade nur, dass die Rechnung 150 geteilt durch 25 (Plätze pro Gruppe) manche so spät gemacht haben... - aber, das ist Vergangenheit. Heute können die Tegernheimer Eltern zwischen zwei verschiedenen Trägern und unterschiedlichen Öffnungszeiten der Gruppen entscheiden, wo und wie lange sie ihr Kind im Kindergarten unterbringen wollen.

Auch ist es nach wie vor möglich, dass Tegernheimer Kinder in die Ganztagsgruppe des Donaustaufer Gemeindekindergartens gehen. Seit 3 Jahren gibt es einen Vertrag zwischen den Gemeinden Donaustauf und Tegernheim, der den finanziellen Ausgleich regelt. In meinen Augen eine vorbildliche Zusammenarbeit der beiden Kommunen. Eine ortsnahe Versorgung mit Kindergartenplätzen ist nunmehr gesichert.

Nach dem Ausbau des Johanniter-Kindergartens wird seit ein paar Wochen auch Mittagessen im Kindergarten angeboten, das derzeit von 19 Kindern genutzt wird und vor allem den berufstätigen Eltern entgegen kommt. Seit September läuft eine Gruppe als "integrative Gruppe" zur Einzelintegration eines behinderten Kindes. Für mich ist das ein wichtiger Schritt für das Miteinander in unserer Gesellschaft, und die zusätzliche dritte Kraft in der Gruppe kommt allen Kindern zu Gute.

Einiges haben wir erreicht - aber, wir könnten schon noch einiges tun! Ich denke da an eine längere Mittagsbetreuung ev. mit Essen für die Schulkinder, an die Sanierung des kirchlichen Kindergartens,...

Angesichts der Finanzlage Tegernheims wird dies schwierig, aber es werden sich auch hier Lösungen finden.

"SOS Familie. Ohne Kinder sehen wir alt aus" heißt das Buch, das unsere neue Familienministerin Renate Schmidt geschrieben hat. Ich finde, ein guter Leitspruch für ihr Amt in Berlin und ein guter Leitspruch für uns alle in Tegernheim. Sprechen Sie mit uns, wenn's um die Familien und Kinder geht.

Andrea Greiner-Schmid