Tegernheimer Echo 2008, Nr. 2 - (34. Jg.)

Viele von Ihnen haben aus der Presse erfahren, dass ein Regensburger Stadtrat mit der Bitte an die Gemeinde Tegernheim herangetreten ist, eine Umgehung von Schwabelweis und Tegernheim südlich der Donau wohlwollend zu prüfen. Dieses Ansinnen hat der Gemeinderat mit 14:2 abgelehnt. Warum?

Das Planungskonzept (S. Bild) gründet auf der 1989 geborenen Idee, mit einer Verlängerung der Äußeren- Wiener-Straße den Ortsteil Schwabelweis zu umgehen. Diese Trasse soll dann westlich des Almer Weihers mittels einer Brücke die Donau queren und am östlichen Ortsrand von Tegernheim in die Staatsstraße 2125 einmünden.

Diese für Schwabelweis und auch für viele Tegernheimer Hauptstraßenanwohner auf den ersten Blick optimale Lösung, bringt für Tegernheim jedoch eine Reihe von schwerwiegenden Nachteilen mit sich.

Aufgrund der Hochwassergefahr und des bestehenden Dammes kann die geplante Trasse nämlich nicht wie eine normale Straße auf dem Gelände verlaufen. Über eine weite Strecke müsste die Straße auf Stelzen, d.h. wie ein großes Brückenbauwerk errichtet werden.

Abgesehen von den immensen Baukosten würde dadurch die wichtige Natur- und Erholungslandschaft zwischen Tegernheim und Donaustauf zerschnitten und infolge des Verkehrslärms entwertet werden. Hier werden sicher viele Hauptstraßenbewohner einwenden, dass sie bisher auch durch den Durchgangsverkehr belastet sind. Dies stimmt zugegebenermaßen. Es muss allerdings davon ausgegangen werden, dass außerhalb der Rushhour- Zeiten, also auch nachts, die Hauptstraße weiter von vielen Verkehrsteilnehmern genutzt wird.

Persönlich bin ich deshalb der Meinung, dass diese Umgehung kein "Traum" für Tegernheim ist, sondern dass mit einer derartigen Trasse nur weitere Bewohner dem Verkehr ausgesetzt werden.

Welche Alternativen gibt es? Hierzu zwei Anregungen:

1. Verbesserungen im Bereich des "öffentlichen Nahverkehrs

Dazu zählen bessere(vor allem abends und nachts) und billigere Busverbindungen. Hierzu zählen auch eine Route über die Osttangente und eine bessere Anbindung Neutraublings. Eine wesentliche Verbesserung würde auch der Ausbau der Bahntrasse zu einer Busspur bringen. Damit würde der ÖPNV schneller und attraktiver. (Außerdem könnte diese Spur als Fahrradtrasse genutzt werden!)

Wünschenswert wäre zudem, eine verbesserte Linienführung und mehr Bushaltestellen in Tegernheim.

Von Seiten des RRV und der Stadt wird immer beklagt, dass dafür leider kein Geld bereitstünde (s. hierzu auch die Aussagen zu unserem Antrag für eine verbesserte Anbindung in den Abend- und Nachtsstunden).

Umso erstaunlicher ist es, dass 30 bis 50 Millionen Euro für die "Umgehung" aber schon lockergemacht werden können.

2. Weiterführung einer südlich verlaufenden Umgehungsstraße bis zur Donaustaufer Brücke.

Eine derartige Variante könnte nicht nur der Entlastung der B 8 und Verbesserungen im Hafenbereich dienen, sondern käme sicher auch wesentlich günstiger.

PS: Im Flächennutzungsplan der Stadt Regensburg besteht für Schwabelweis immer noch eine Umgehung im Norden der Siedlung.

Herbert Wesselsky, Sprecher der SPD-Gemeinderäte