Der Volksmund nennt die schmale Buckelpiste, die derzeit von der Lutherstraße zum Kreisel führt, nach ihrem Urheber "Bürgermeister-Hofer-Straße".
Nachdem auch das letzte Gespräch mit dem Besitzer des alten Nettomarktgrundstücks keine Einigung ergeben hat und die Gemeinde und vor allem die Bewohner im Tegernheimer Westen seit rund vier Jahren auf eine "ordentliche" Verbindung zum Kreisel warten, kam mir neulich diese Idee:
Der Gemeinderat bietet dem Grundstücksbesitzer, einem gewissen Herrn Böhler, an, die neue Verbindungsstraße nach ihm zu benennen. Vielleicht könnte man mit dieser für die Gemeinde kostenlosen Geste die problematischen Verhandlungen zwischen dem Bürgermeister und dem Grundstücksbesitzer erfolgreich beenden und so ein drohendes mehrjähriges Enteignungsverfahren abwenden.
Möglicherweise werden viele von Ihnen, verehrte Mitbürgerinnen und Mitbürger, entsetzt aufstöhnen und abwinken und sagen: Wie kann man denn nur so eine Idee haben, eine Straße nach jemandem zu benennen, der diese seit Jahren verhindert?
Auf den ersten Blick haben Sie vielleicht recht. Aber könnte es nicht auch am Vorgehen bzw. dem mangelnden Verhandlungsgeschick der Gemeinde liegen, dass bis heute keine Einigung zustande gekommen ist?
Ich erinnere mich noch genau an die ersten Vorschläge, die im Zusammenhang mit dem Kreisverkehr und der dadurch notwendigen Straße auf dem Tisch lagen. Dass diese durch den Grundstücksbesitzer abgelehnt würden, stand für mich früh fest.
Ich jedenfalls gehöre nicht zu den Menschen, die die Schuld immer nur bei den anderen suchen, denn ich habe schon von meiner Mutter gelernt, "zum Streiten gehören immer zwei".
Denken Sie doch einfach über den Vorschlag nochmals nach - und bedenken Sie, "Böhlerstraße" ist schließlich auch wesentlich kürzer als der andere Name!
Herbert Wesselsky