Tegernheimer Echo 2005, Nr. 2 - (31. Jg.)

Die geplante Biodieselanlage mit Kraftwerk für Dampferzeugung im Osthafen erregt zurzeit die Gemüter in unserer Gemeinde. Das ist nicht verwunderlich, liegt doch die geplante Industrieanlage nur 800 Meter Luftlinie von Tegernheim entfernt. Als Vertreter der Gemeinde nahm ich am 19. Oktober an einer Veranstaltung der "Bayernhafen Regensburg" teil. Dort wurde auf den günstigen Standort, Schnittstelle von Bahn, Schiff und LKW, mit seinen Synergieeffekten hingewiesen.

Dieses Werk gibt unserer regionalen Wirtschaft wichtige Impulse. Die Anlage erfordert ein Investitionsvolumen von rund 50 Millionen Euro und bringt 50 Arbeitsplätze. Die geplanten Gebäude erreichen eine Höhe von maximal 50 Meter, der Kamin 40 Meter. Für die Dampferzeugung werden pro Jahr 36.000 Tonnen Heizöl verbraucht, für die Kühlung pro Stunde 2.000 Kubikmeter Grundwasser entnommen und ins Hafenbecken abgeleitet. Für die Produktion werden 18.300 Tonnen Methanol, 500 Tonnen Hexan (Waschbenzin) und 2.000 Tonnen Schwefelsäure pro Jahr benötigt.

Als Nebenprodukte entstehen pro Jahr 20.000 Tonnen technisches Glycerin und 5.000 Tonnen Kaliumsulfat (Düngemittel) sowie 3.000 Tonnen Fettsäuren. Der Gütertransport erfolgt per Schiff, Bahn und LKW. Die Ölmühle soll im Betrieb sieben Gramm Feinstaub pro Stunde ausstoßen, das Dampfkraftwerk später etwa 160 Gramm pro Stunde. Diese Werte liegen unter den zugelassenen Höchstwerten.

Bei dem Biodieselwerk handelt es sich um eine zukunftsweisende Technologie, die uns vom Erdöl unabhängigerer werden lässt. Weiter trägt der Verbrauch von Biodiesel dazu bei, dass die Luftverunreinigung insgesamt zurückgeht.

In der Hoffnung, dass diese Ausführungen für Ihre Meinungsbildung von Nutzen sind, verbleibe ich mit den besten Wünschen

Reinhard Peter, 3. Bürgermeister