Tegernheimer Echo 2004, Nr. 2 - (30. Jg.)

Die Menschen werden immer älter und die Folgen sind überall spürbar, auch in Tegernheim. Aufgrund einer immer flexibleren Gesellschaft sowie schwindender Wertvorstellungen und Familienbindungen haben Ältere oft keinen Platz mehr, vor allem wenn sie krank und hilfsbedürftig sind. Dieser negative Trend ist in unserer Ellbogengesellschaft nicht mehr zu stoppen, sondern er wird sich eher noch weiter verschärfen.

Was können wir in Tegernheim dagegen tun?

Viele ehemalige Bürger von Tegernheim werden derzeit in Pflegeheimen z.B. in Obertraubling, Neutraubling oder in Regensburg versorgt. Diese älteren Mitbürger, die über Jahrzehnte oder seit Geburt hier bei uns ihre Heimat hatten, werden im Alter regelrecht "ausgelagert". Ich glaube, dass viele dieser betroffenen Mitbürger gerne ihren Lebensabend auch weiterhin in Tegernheim verbringen würden, wenn sie nur könnten.

Man sollte auch eines bedenken: Viele dieser Älteren haben in der Vergangenheit für ihr Tegernheim manches Wertvolle geleistet!

Durch den Bau eines Seniorenheimes mit Pflegeplätzen und betreutem Wohnen könnten wir ihnen ein bisschen von dem zurückgeben, was sie für ihren Heimatort getan haben. Sie könnten weiterhin hier in ihrer vertrauten Umgebung leben, auch wenn sie krank und hilfsbedürftig sind. Zur Umsetzung einer solchen Maßnahme bedarf es aber noch einer intensiven Klärung vieler Problempunkte z.B.:

  1. Erstellung einer Bedarfsplanung: Ermittlung der Anzahl der Bürger über 65 Jahre. Lt. Bedarfsanalyse benötigen 6 % der über 65Jährigen einen Heimplatz und 2 % betreutes Wohnen.
  2. Suche nach einem Investor
  3. Verhandlung mit dem zukünftigen Träger
  4. Bürgermitwirkung anstreben: Rechtzeitige Information der Bürger durch die Gemeinde und den zukünftigem Träger.

Der Gemeinde entstehen bei dieser Maßnahme keine Kosten. Ihre Aufgabe ist es, dem zukünftigen Investor die notwendige Hilfestellung zur Verwirklichung des Projektes zu geben.

Mit dieser Einrichtung wird Tegernheim seiner sozialen Verpflichtung gegenüber den älteren Mitbürgern gerecht.

Ich kann nur hoffen, dass die Verantwortlichen der politischen Gemeinde dies ähnlich sehen und dem Gedanken auch positiv gegenüberstehen.

Werner Laudehr

Bayern werden immer älter

MÜNCHEN (Iby). Die Bayern werden immer älter: Im Freistaat leben nach Angaben des Statistischen Landesamtes schon heute 2,15 Millionen Menschen, die 65 Jahre oder älter sind. Seit 1950 habe sich die Zahl der bayerischen Senioren um 136 Prozent erhöht, teilte Innenstaatssekretär Georg Schmid (CSU) mit. Seitdem, ist die ältere Bevölkerung jährlich etwa um de Größe einer Stadt wie Erding gewachsen, in der rund 32.000 Einwohner leben. Die Tendenz ist ansteigend. Jährlich nimmt die Lebenserwartung um 1,5 Monate zu. Ein im Jahr 2050 geborenes Mädchen wird demnach durchschnittlich 86,6 Jahre alt. Im Kontrast zur wachsenden Zahl betagter Menschen steht die konstant niedrige Geburtenrate im Freistaat.

(MZ 03.12.2004)