Tegernheimer Echo 2004, Nr. 2 - (30. Jg.)

Vor einiger Zeit hat sich der Gemeinderat mit der Frage beschäftigt, ob wir unser Wassernetz an die REWAG verkaufen sollen.

In der Zwischenzeit wurden diesbezüglich mehrere Gespräche geführt und Informationen eingeholt. Der Gemeinderat beschloss, dass ein Gutachten über den Wert unseres Wasserwerkes eingeholt wird.

Am 29. September fand ein Gespräch mit dem Gutachterbüro Kehrer, der REWAG und der Gemeinde, vertreten durch die drei Bürgermeister, statt. Inhalt des Gespräches war das Ertragswertgutachten für unsere Wasserleitung. Nach Meinung des Gutachters müssten über einen Zeitraum von 20 Jahren jährlich 8 km Wasserleitung saniert und auch sämtliche Hausanschlüsse erneuert werden. Aufgrund dieser notwendigen Investitionen errechnet sich für das Wasserwerk ein Ertragswert von 257.000.- Euro. Der Wasserpreis würde auf 2.16 Euro pro Kubikmeter Wasser ansteigen.

Im Verlauf des Gespräches wurde von den REWAG-Vertretern erklärt, dass der Wasserpreis in Tegernheim nicht derselbe wie in Regensburg sein kann. Als dritter Bürgermeister machte ich klar, dass die Tegernheimer Bürger hier eine andere Erwartungshaltung haben. Dieser Meinung waren auch meine beiden Bürgermeisterkollegen. Von Seiten der REWAG wurde deshalb auch vorgeschlagen, nur einen Wartungs- und Überwachungsvertrag für unser Wasserverteilungsnetz abzuschließen. Hierzu müssten noch weitere Gespräche folgen.

Am 13. 10. fand in Mintraching ein Gespräch mit der Südgruppe statt. Inhalt dieses Gespräches war, eine Kooperation mit der Südgruppe. Ein Angebot wird uns demnächst vorgelegt. Zur Debatte steht ferner, das Wasserwerk als kommunalen Eigenbetrieb zu führen.

Weitere Informationen lagen bis Redaktionsschluss nicht vor.

Wir werden Sie, verehrte Mitbürgerinnen und Mitbürger über die Zukunft unserer Wasserversorgung auf dem Laufenden halten.

Das Wasser als Lebensgut für den Menschen zu sichern, ist in unserem Land kommunale Pflicht. Kein anderes Produkt hat diese Rangstellung und Wertigkeit. Deshalb werden wir bei unserer Entscheidung alle Argumente und Vorschläge genauestens prüfen.

Übrigens wussten Sie schon, dass ein Liter Nobelmineralwasser genau soviel kostet wie ein Kubikmeter von unserem trinkbaren Leitungswasser. Das sollte einem beim Thema "Privatisierung der Wasserversorgung" zu denken geben.

Reinhard Peter, 3. Bürgermeister