Tegernheimer Echo 2009, Nr. 1 - (35. Jg.)

Viele innerörtliche Straßen sind teilweise in einem erbärmlichen Zustand. Es reicht nicht aus, vorhandene Löcher mit Asphalt zu überdecken, die kaum einen Winter überstehen. Darum sollte längerfristig eine Sanierung der Straßen ins Auge gefasst werden. Dass viele Ortsstraßen in einem so schlechten Zustand sind hat auch Verursacher:

Zum Erhalt von alten Ortsstraßen wurde von Seiten der Gemeinde seit mehr als einem Jahrzehnt kaum etwas investiert.

Beim Bau von neuen Häusern müssen zwangsläufig die Straßen für notwendige Versorgungsleitungen (Wasser, Strom, Kanal usw.) aufgegraben werden. Die nachträgliche Reparatur des Straßenbelages erfolgt aber meist qualitativ schlecht, d.h. kein Dehnungsband an den Kanten, Erdreich schlecht verdichtet, zu grobes Asphaltmaterial für den Belag.

Die Folge ist, dass nach nur einem Winter, Wasser in den Belag eindringt und der Straßenbelag durch Frost aufbricht. Das Ergebnis sind Vertiefungen, Löcher und Wasserpfützen.

Diesen Pfusch am Bau sollte die Gemeinde nicht dulden und dem Verursacher die nachträglichen Mehrkosten aufbürden (Verursacherprinzip). Es kann nicht sein, dass Bauträger die Ortsstraßen ruinieren und später der Bürger als Steuerzahler die Kosten der Straßensanierung mittragen soll.

Um eine dauerhafte Verbesserung zu erreichen, müssten einzelne Straßen je nach Priorität saniert und die notwendigen finanziellen Mittel im gemeindlichen Haushalt bereitgestellt werden. Zum Unterhalt des Straßennetzes bekommt die Gemeinde einen jährlichen Landeszuschuss. Den sollte sie aufstocken und durch Anwendung der Straßenausbaubeitragssatzung die betroffenen Straßen nach Notwendigkeit Zug um Zug sanieren.

Viele unserer Straßen im Ortskernbereich sind in einem so schlechten Zustand, dass sie für Verkehrsteilnehmer ein Sicherheitsrisiko darstellen. Beispielhaft möchte ich nennen: Ring-, Kirch-, Hoch-, Altdorfer-, Jahn-, Wiedmann-, Donaustraße, Fuchsengang und Mittelweg.

Oberste Priorität einer Verbesserung hat für mich der Teilbereich des Mittelweges zwischen Hochstraße und Thomastraße. Wer diesen Teilbereich des Mittelweges benutzt stellt fest, dass diese Straße durch den Neubau von Häusern ruiniert wurde und derzeit einer Rumpelpiste gleicht Eine Sanierung ist darum schon aus Verkehrssicherheitsgründen dringend geboten.

Dies sollte auch bei Protest der Anlieger durchgeführt werden, denn als Bürger hat man nicht nur Rechte sondern auch Pflichten. Bei Anwendung der Straßenausbaubeitragssatzung trägt die finanzielle Hauptlast die Gemeinde und nicht wie oft fälschlich behauptet wird, der Anlieger. Die Verantwortlichen der Gemeinde sind in ihren Entscheidungen dem Allgemeinwohl verpflichtet und sollten Gefälligkeitsentscheidungen tunlichst vermeiden.

Ich bin mir bewusst, dass der Gemeinderat den schlechten Zustand unserer Ortsstraßen kennt und appelliere deshalb, mit der Planung schon im Gemeindehaushalt 2010 zu beginnen. Sollte der Einstieg in die Sanierungsmaßnahmen nicht gelingen, so werden wir uns in einigen Jahren statt auf Straßen, auf Feldwegen fortbewegen.

Werner Laudehr