Tegernheimer Echo 2010, Nr. 1 - (36. Jg.)

Im letzten Informationsblatt der CSU-Gemeinderatsfraktion war im Zusammenhang mit einer Bauvoranfrage eine Stellungnahme über die Verkehrssituation an der "Gefahrenstelle Apotheke" zu lesen, die einer ausführlichen Ergänzung bedarf.

Es ist richtig, dass seit Herbst 2009 mehrmals in Gemeinderatssitzungen über die gefährliche Situation an der westlichen Einmündung der Ringstraße in die Hauptstraße diskutiert wurde. Die angedachten Lösungsvorschläge, vom Anbringen verschiedenartig gestalteter Barrieren bis zur moralischen Erahnung durch Plakate, scheiterten meistens aufgrund rechtlicher Bedenken.

Des Öfteren wurde durch die Gemeindeverwaltung eine erhöhte Polizeipräsenz angefordert, die jedoch wegen Personalmangels bei der zuständigen PI-Neutraubling nur selten Berücksichtigung fand.

In der Bau-Ausschusssitzung vom 15.07.2010 wurde u.a. auch der Tagesordnungspunkt "Voranfrage zur Bebauung des Mätz-Grundstückes" behandelt. Der Bauwerber hatte in seinen Planungsunterlagen der Gemeinde 7 Stellplätze zu je 4.500.- Euro angeboten, damit die Parksituation am neuralgischen Punkt "Apotheke" verbessert werden kann.

Die CSU-Vertreter stimmten für das gemeindliche Einvernehmen, obwohl dies schon wegen der zu dichten Bebauung nicht zulässig war und begründeten dies unter anderem mit den geplanten Parkplätzen.

Hierzu muss jedoch klargestellt werden, dass es kaum zu gewährleisten ist, dass auf diesem Privatgrundstück dann nur Kurzzeitparker ihre Fahrzeuge abstellen, welche in den Geschäften an der Hauptstraße einkaufen.

Uneinsichtige Verkehrsteilnehmer, die aus Bequemlichkeit und ohne Rücksicht darauf, ob sie andere dadurch gefährden, ihre Autos auf den schraffierten Flächen vor der Apotheke abstellen, ignorieren dieses Angebot bestimmt wegen der "weiten Entfernung". Außerdem kann auch kaum verhindert werden, dass Bewohner die Parkflächen nutzen. Das Problem wäre also mit dieser Maßnahme nicht gelöst und der Betrag von Insgesamt 31500.- Euro demnach eine vollkommen nutzlose Investition gewesen. Es war deshalb sinnvoll und richtig, dass der Antrag von den übrigen Ausschussmitgliedern abgelehnt wurde.

Von allen bisher eingeschalteten Institutionen, kam in dieser Angelegenheit immer wieder der Hinweis, dass nur hohe Busgeldstrafen zum Erfolg führen können. Nachdem wir von der PI-Neutraubling nur eingeschränkt Unterstützung erwarten können, ist eine Entschärfung der Situation nur möglich, wenn von der Gemeindeverwaltung zusätzliches Kontrollpersonal eingesetzt wird.

Unser Bürgermeister hat von einer Konferenz des "Bayrischen Gemeindetages" die interessante Information mitgebracht, dass es evtl, bald eine Zusammenarbeit mit dem Zweckverband der "Kommunalen Verkehrssicherheit" geben kann.

Vom Landratsamt liegt bereits ein Schreiben vor, dass mit benachbarten Landkreisen und Gemeinden, welche ähnliche Probleme haben, Kontakte aufgenommen wurde, um dieses Vorhaben zu realisieren.

Das Erstellen eines Gesamtkonzeptes nimmt jedoch noch einige Zeit in Anspruch, denn in die Überlegungen müssen, bedingt durch die entstehenden Kosten (z.B. Überwachungsfahrzeuge), größere Gebiete mit einbezogen werden.

Nun ist zu hoffen, dass es in Kürze Vorschläge gibt, damit dieser Verkehrsknotenpunkt für die Bürgerinnen und Bürger bald sicherer wird.

Raimund Daßberger, Gemeinderat